Apfel, Fenster, Pinguin und viele andere

Freitag, September 26th, 2008 | mi

Immer wieder dreht sich die Frage um das beste Betriebssystem. Zuletzt stelle Martin Gommel in seinem Blog kwerfeldein.de die Frage: „Mit welchem Betriebssystem arbeitest Du am Liebsten„. Eine gute Frage, dachte ich mir und endlich ist sie mal richtig gestellt. Es heißt nicht welches ist das beste Betriebssystem, sonden mit welchem arbeitest Du am Liebsten. Das läßt sich auch viel einfacher beantworten, als die erste Frage. Geht es hier doch wirklich nur um das subjektive Gefühl. Für die erste Frage müsste ich mich auch mit allen Betriebssystemen gleich stark beschäftigt haben. Kann man die Systeme überhaupt miteinander vergleichen?

Ich meine nicht. Liest man sich die Kommentare zu Martins Post durch, so schimpft die überwiegende Zahl über die Probleme mit Windows und möchte nie mehr von Apple weg. Auch wenn ich mit einem Mac liebäugel, muss ich doch sagen, dass ein Vergleich nicht ganz fair ist.

Microsoft liefert ein Betriebssystem und Apple ein Betriebssystem nebst zugehöriger Hardware. Dass sich Letzteres besser aufeinander abstimmen lässt, ist eigentlich völlig klar. Die überwiegenden Probleme bei einem PC mit Windows-Betriebssystem entstehen in der Regel durch Zusatzgeräte und schlecht implementierte Treiber der Dritthersteller. Nun kann man Microsoft sicher vorwerfen bei der Erstellung der Treiber nicht genügend Unterstützung zu liefern, aber das mit einer generellen Instabilität des Systems gleichzusetzen, erscheint mir doch ein wenig übertrieben.

Tja, dann gibt es da noch die Fraktion der Linux-Benutzer. Es ist zwar schon ein Jahr her, seit ich das letzte System aufgesetzt habe, aber bereits zu dem Zeitpunkt konnte man sehen, dass sich einiges getan hat. War Linux vor Jahren noch etwas für Freaks und Spezialisten, so wird es mehr und mehr salonfähiger. Die Installation und der Betrieb erfordert zwar noch immer etwas Hintergrundwissen und Umdenken, aber es ist schon bedeutend einfacher geworden. Vieles wird bereits selbständig erkannt und es kommt mit einer grafischen Oberfläche daher.

Aber zurück zur Frage, womit ich nun am Liebsten arbeite. Eigentlich mit allen dreien. In Ermangelung einer Apple-Hardware läuft mein PC noch mit Windows XP. Sehr stabil (ich kann mich nicht erinnern je einen Blue-Screen gesehen zu haben) und das bereits seit mehreren Jahren ohne Neuinstallation. Da in meinem Umfeld jedoch zunehmend mehr angebisstene Äpfel herumliegen, bin ich doch neugierig geworden. Das was ich bisher vom OSX gesehen habe gefällt mir sehr gut und eine Entscheidung habe ich für mich gefällt. Bevor ich zu Vista wechsle, wird es ein Apple. Vista gefällt mir persönlich gar nicht. Es wurde viel aus anderen Systemen kopier, jedoch für meinen Geschmack zu schlecht umgesetzt. Linux wiederum ist etwas, was ich gern für einen Server einsetze. Dann am Liebsten nur mit einer Konsole und ohne aufwendige Grafikoberfläche.

Aber wie gesagt: Es ist doch alles eine Frage des persönlichen Geschmacks. In diesem Sinne viel Spaß mit eurem Betriebsystem, wie auch immer es heißen mag.

2 Comments to Apfel, Fenster, Pinguin und viele andere

Sponski
23.12.2008

Mit der Frage habe ich mich auch lange Zeit beschäftigt und sehe so langsam ein, dass es in meinem Fall wohl XP, respektive Windows ist. Bevor ich mir letztes Jahr mehrere Macs zugelegt habe, hatte ich auch mit diversen Linux-Distributionen experimentiert und mir dieses Jahr z.B. die neueste Ubuntu-Version angeschaut. Du hast recht, in Sachen Benutzerfreundlichkeit hat sich einiges getan über die letzten Jahre.

Was mir an OSX nicht gefällt, sind verschiedene Sachen: z.B. Das Dock. Als langjähriger Win-User gefällt mir immer noch eine stinknormale Taskleiste am besten, wie man sie ja auch von KDE oder GNOME kennt. Nur der Mac bietet lediglich das Dock, in dem die Icons auf und ab hüpfen… Auch Spaces und Exposee sind für mich kein gleichwertiger Ersatz. Dann gibt’s da noch weitere Punkte, die mich am Mac stören, auf die ich aber jetzt nicht näher eingehen will.

Nach über einem Jahr Mac-Nutzung und dem Verkauf eines (von drei) Macs, arbeite ich nun wieder haupstsächlich mit XP (auf dem Desktop) und habe kürzlich Vista auf meinem SONY VAIO Notebook installiert. Was mich jetzt noch bei meinen MacBooks hält, ist das qualitativ hochwertige und unproblematische DVB-T mit dem Elgato Eye-TV Stick. Das ist dann aber auch eigentlich das Einzige. TV-Aufnahmen schneide ich weiterhin unter Windows (u.a. in der virtuellen Maschine auf dem Mac), weil das auch ein Programm ist, für das ich auf dem Mac noch keinen gleichwertigen Ersatz gefunden habe.

Man kann also schon sagen, dass der Mac an sich ein gutes Konzept ist – allerdings ist es Blödsinn, dass es bei diesem System weniger Probleme gibt als bei anderen! Und in jedes BS muss man sich einarbeiten.

mikro
15.01.2009

@Sponski: Vielen Dank für Deinen Kommentar. Es ist sehr interessant zu lesen, dass jemand der mit allen Systemen gearbeitet hat, sich für Windows entscheidet. Ich denke jedoch, dass es auch ganz stark auf den hauptsächlichen Anwendungsbereich ankommt. So ähnlich sie sich doch sind, so hat doch jedes der Betriebssysteme seine Stärken, mit denen es sich von den anderen absetzt.

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